Sektion 1: Die GreenSkills4VET Lerneinheiten

Herausforderungen und Coping in der Interaktionsarbeit – Soziale Nachhaltigkeit in der Pflege

Autor: HS Osnabrueck
Die Arbeit an und mit Gefühlen kann sehr herausfordernd für Pflegekräfte sein. Sie lernen wie sie Ressourcen zur Bewältigung von emotional belastenden Situationen mit Pflegebedürftigen in ihrer beruflichen Arbeitsroutine aktivieren können. Der OER-Typ ist ein Webquest (Zunal Plattform).
Link zum WebQuest

Kurzbeschreibung der Lerneinheit

 

Title der Lerneinheit: Herausforderungen und Coping in der Interaktionsarbeit – Soziale Nachhaltigkeit in der Pflege
Beruflicher Sector: Gesundheits- und Krankenpflege
Berufsbezeichnung: Für examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen und Assistent*innen für Gesundheits- und Krankenpflege.
EQF-Level: EQR 4&5 (Europäischer Qualifikationsrahmen)
Art der Ressource: WebQuest for group-work, afterwards presentation of the groups’ results in front of class
Medienformat: WebQuest für Gruppenarbeit, im Anschluss Präsentation der Gruppenergebnisse im Plenum / vor der Klasse.
Teilnehmerzahl (min/max): 3-25
Beschreibung: Wie bleibt man gesund als Gesundheits- und Krankenpfler*in? Die Arbeit an und mit Gefühlen kann sehr herausfordernd sein. Die Studierenden / Schüler lernen, wie Ressourcen aktiviert werden können, um diese Herausforderungen im Berufsalltag zu bewältigen. Die Verbindung zum Thema Nachhaltigkeit, speziell soziale Nachhaltigkeit, wird hergestellt.
Schlüsselworte: Gesundheits- und Krankenpflege (Health Care), Interaktionsarbeit (Arbeit an und mit Gefühlen), Herausforderungen, Burnout, Coping von Stress, Personenbezogene und umgebungsbezogene Ressourcen, Salutogenese.
Einordnung der Lerneinheit mit Bezug zum GreenSkills4VET Referenz-Rahmen (BNE-spezifisch): Diese Lerneinheit identifiziert emotional belastende Situationen und verweist auf Ressourcen zur Prävention von psychischen Erkrankungen, Berufsflucht und auf die damit verbundene Pflegekrise in Europa. Diese Lerneinheit ist geeignet für die Entwicklung von BNE-Lernzielen (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und folgt dem Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR). Es setzt wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeitsziele in Beziehung.
Methodischer Ansatz: Diese Lerneinheit besteht aus 3 Teilen:

  1. Klassische Vorlesung (Input & Selbst-Reflektion: Powerpoint & Arbeitsblätter stehen als downloads im Webquest zur Verfügung)
    • (Soziale) Nachhaltigkeit – Was hat Pflege damit zu tun?
    • Interaktionsarbeit – Arbeit an und mit Gefühlen
    • Kranke Pflege? – Ein Blick auf die Zahlen
    • Arbeitspsychologische Erweiterung des transaktionalen Stressmodells (Lazarus)
      ➡ Ressourcen – Was gibt Ihnen im Arbeitsalltag Kraft? (Reflexion)
  2. Webquest & Flipchart-Erstellung (Gruppenreflexion & “Forschendes Lernen”, “Inquiring Learning”)
  3. Gruppen-Präsentationen und Diskussion mit der ganzen Klasse / dem ganzen Kurs
Zeitspanne:
  • Die gesamte Lerneinheit „Herausforderungen und Coping in der Interaktionsarbeit“ mit allen Komponenten und ohne weitere Anpassungen umfasst mindestens drei Lerneinheiten von jeweils 90 Minuten: 2 Lerneinheiten von je 90 Minuten im Klassen- / Kursverbund und zwischen beiden eine Gruppenarbeitsphase von 90 Minuten für die Arbeit am WebQuest in Kleingruppen.
  • Diese Gruppenarbeitsphase kann als Hausaufgabe oder im Klassenraum erfolgen. Die Auszubildenden und Studierenden, mit denen die Lerneinheit getestet und evaluiert wurde, gaben an, dass die sie sich ebenfalls gut vorstellen könnten, an diesem WebQuest auch über einen längeren Zeitraum, z.B. eine Woche zu arbeiten.

 

Lernergebnisse in Bezug auf den Europäischen Qualifikationsrahmen

 

Wissen

Nach Abschluss dieser Lerneinheit …

  • kennen die Auszubildenden / Studierenden Modelle, welche die beruflichen Herausforderungen – besonders von Interaktionsarbeit – mit stress-induzierten Effekten, besonders psychischen Stress-Effekten, verbinden.
  • sind die Auszubildenden / Studierenden sich darüber bewusst, dass es nicht nachhaltig ist wenn das Personal im Durchschnitt (aktuell) den Beruf nach 6 wegen durch die Arbeit verursachter psychischer Erkrankungen vollständig verlassen (In einigen Europäischen Ländern, inklusive Deutschland, noch weniger. Stichwort: Pflegekrise).
  • reflektieren die Auszubildenden / Studierenden den Fakt, dass personenbezogene und umgebungsbezogene Ressourcen angewendet werden können um Herausforderungen zu begegnen, Stress / Risikofaktoren zu bewältigen bzw. den Einfluss zu verringern.
  • verstehen die Auszubildenden / Studierenden der ambivalente Einfluss von Interaktionsarbeit auf das Wohlbefinden der Gesundheits- und Krankenpfleger*innen: a) Das Konzept verstehen: Was ist Interaktionsarbeit? Wie wird sie identifiziert? b) Sich selbst verstehen: Ohne Emotionen kann die Arbeit nicht erfüllend sein, sie wäre nicht bestätigend. Aber wenn keine Ressourcen bereitstehen, können Pflegende sich überarbeiten und ausbrennen. Bitte beachten: Burnout-Raten sind besonders hoch, wenn die menschliche Interaktion komplett negiert wird (vgl. professionelle Distanz), das Ziel sollte also sein, eine individuelle Balance zu finden.

 

Fähigkeiten / Fertigkeiten

Nach Abschluss dieser Lerneinheit können die Lernenden …

  • die Idee und Prinzipien nachhaltiger Entwicklung auf Betrachtungen auf das generelle Berufsbild sowie auf das individuelle professionelle Selbstbild beziehen und so eine an Nachhaltigkeit orientierte Beschäftigung entwickeln (langfristige Beschäftigungsfähigkeit).
  • berufssektor-spezifische und soziale Substrukturen in Überlegungen zur persönlichen professionellen Handlungsfähigkeit einbeziehen.
  • Zielkonflikte erkennen, wenn sie verschiedene Lösungsstrategien bewerten.
  • Die spezifischen personenbezogenen und umgebungsbezogenen Ressourcen in ihrer Situation reflektieren, die aktiviert werden können, um die Entstehung von Stress zu vermeiden oder den Einfluss zu verringern.

 

Kompetenzen

Nach Abschluss dieser Lerneinheit können die Lernenden …

  • Lösungen erarbeiten, die die Bedürfnisse aller beteiligten Personengruppen (Pflegende und Gepflegte) berücksichtigen, wenn Zielkonflikte auftreten.
  • die Leitungsebene adressieren, wenn die persönlichen Leistungsgrenzen erreicht sind. Dies betrifft die eigenen Belastungsgrenzen im Arbeitsalltag sowie die Grenzen der eigenen Entscheidungsspielräume zur Lösung identifizierter Probleme oder Konflikte.
  • Entlastendes Verhalten ausführen, indem sie personenbezogene und umgebungsbezogenen Ressourcen in ihrer Arbeitsumgebung aktivieren können (und dürfen bzw. sollen), und zwar besonders in Stress-Situationen.

Sektion 2: Methodisch-didaktische Begleitmaterialien

Zu jeder Lern-Einheit wurden zusätzlich umfangreiche individuelle methodisch-didaktische Begleitmaterialien erstellt, die hier gebündelt zum Download bereit stehen: Eine tabellarische Kurzbeschreibung der jeweiligen Lern-Einheit, Erläuterungen zu pädagogischen Voraussetzungen und Lernzielen sowie die Lernergebnisse in Bezug auf den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR). Außerdem enthält Sektion 2 nähere inhaltliche Hintergrundinformationen zur Lern-Einheit, speziell dem beruflichen Szenario, sowie praktische Erfahrungen bei der Erstellung und Testung der Units durch die Projektpartner.
Methodisch didaktisches Material 1
Methodisch didaktisches Material 2
Methodisch didaktisches Material 3

Sektion 3: Das GreenSkills4VET OER-Handbuch

Das OER-Handbuch soll Lehrkräfte und Lehrende sowie Lernende a) zur Entwicklung nachhaltigkeitsrelevanter Kompetenzen in der Berufsausbildung befähigen und b) mit neuen Lehr- und Lernmethoden vertraut machen.
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Sektion 4: Empfehlungen für die Evaluation von Lernergebnissen

Das Ziel der Ausbildung ist der Erwerb von Fähigkeiten durch die Lernenden. Kernelemente entsprechender Lernsituationen sind unter anderem die Artikulation der Lernziele, die Orientierung an Fähigkeiten im Arbeitsfeld und ein Fokus auf Arbeitsprozesse.
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Sektion 5: Grenzen der Übersetzung von OER

Unsere Lern-Einheiten in die Partner-Landessprachen zu übersetzen, hat uns vor einige schwierige Herausforderungen gestellt. Diese bestehen im Wesentlichen in drei Problemen: Kultur, Kommunikation und Kontext.
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